Autor:innen

Auf dieser Seite finden Sie, in alpha­be­ti­scher Reihenfolge, kurz gefasste Informationen zu den Autorinnen und Autoren der Bücher, die in den Jahren 2023 und 2024 bei Carcosa erschei­nen werden, nach und nach um Übersetzungen der ein­schlä­gi­gen Artikel aus der Science Fiction Encyclopedia ergänzt. Wer mehr wissen möchte, sei auf unse­ren ersten Almanach Vor der Revolution ver­wie­sen, in dem län­gere Essays und reprä­sen­ta­tive Erzählungen unser Verlagsprogramm vor­stel­len.


William Blake (1757–1827) hat ein dich­te­ri­sches und künst­le­ri­sches Werk hin­ter­las­sen, das in keine Schublade passt. Als Dichter reicht sein Spektrum von den ein­dring­li­chen Songs (wie sein berühm­tes »The Tyger«) über mytho­lo­gi­sie­rende Geschichtsvisionen (The French Revolution, America) und häre­ti­sche Kosmogonien (The Book of Urizen) bis zu den 50 und 100 Drucktafeln umfas­sen­den Prophetien Milton und Jerusalem. Während er anderswo mitt­ler­weile als einer der größ­ten Dichter eng­li­scher Sprache gilt, sind seine Hauptwerke (außer Milton) im deut­schen Sprachraum noch nicht einmal über­setzt. — Wir haben vor, uns in den näch­sten Jahren gemein­sam mit dem Übersetzer Hans-Ulrich Möhring seines Werks anzu­neh­men. Bis dahin bieten wir die Restauflage von Milton. Ein Gedicht zum Sonderpreis an.


Leigh Brackett (1915–1978) zählt zu den Vorreiterinnen anspruchs­vol­ler wie aben­teu­er­li­cher Science Fiction im anglo­ame­ri­ka­ni­schen Raum. Als »Königin der Space Opera« hat sie ganze Generationen von Autor:innen maß­geb­lich beein­flusst. Darüber hinaus war sie eine der erfolg­reich­sten Drehbuchautor:innen ihrer Zeit. Bei Carcosa sind ihr post-apokalyptischer Roman Das lange Morgen (im Oktober 2023) sowie ein Sammelband mit den Abenteuern von Eric John Stark, Schwelende Rebellion, (im März 2024) erschie­nen.

Leigh Brackett in der SF-Encyclopedia (deutsch)


Becky Chambers (*1985) ist als Tochter einer Astrobiologin und eines Luft- und Raumfahrttechnikers in Kalifornien auf­ge­wach­sen. Für ihre vier­bän­dige Wayfarer-Serie wurde sie ebenso mit dem Hugo Award aus­ge­zeich­net wie für den ersten Roman der Dex & Helmling-Serie, die bei Carcosa im Januar 2024 erschie­nen ist. Auf Deutsch tragen diese beiden klei­nen, feinen Hardcover-Bändchen die Titel Ein Psalm für die wild Schweifenden und Ein Gebet für die acht­sam Schreitenden.


Samuel R. Delany (*1942) ist Autor und Literaturwissenschaftler. Sein Roman Dhalgren (1975) zählt zu den Klassikern der Science Fiction, und mit dem Nimmerya-Zyklus (1979–1987) begrün­dete er die post­mo­derne Fantasy-Literatur. 2010 war er Mitglied der fünf­köp­fi­gen Jury des National Book Award. Er schrieb zahl­rei­che Romane, Kurzgeschichten, Comics, Essays und Pornos − aber keine Gedichte. Bei Carcosa erschei­nen, als Auftakt einer von Hannes Riffel betreu­ten Werkausgabe, Neuübersetzungen seiner frühen Meisterwerke Babel-17 (bereits erhält­lich), Das Einstein-Vermächtnis (bereits erhält­lich) und Nova (Herbst 2024). Sein Kurzroman Imperiumsstern ist, in über­ar­bei­te­ter Übersetzung, in unse­rem ersten Almanch erschie­nen.

Samuel R. Delany in der SF-Encyclopedia (deutsch)


Ursula K. Le Guin (1929–2018) gilt als die Grande Dame der anglo­ame­ri­ka­ni­schen Science Fiction. Sie wurde mit zahl­rei­chen Literatur- und Genrepreisen aus­ge­zeich­net, zuletzt mit dem National Book Award für ihr Lebenswerk. Ihre Bücher beein­fluss­ten viele nam­hafte Autor:innen, dar­un­ter Margaret Atwood und David Mitchell ebenso wie Neil Gaiman und Becky Chambers. Bei Carcosa ist ihr umfang­reich­ster Roman, Immer nach Hause, im Oktober 2023 erst­mals auf Deutsch erschie­nen. Für Herbst 2024 ist eine Neuausgabe des Romans Die Geißel des Himmels in der Übersetzung von Joachim Körber vor­ge­se­hen, im Herbst 2025 wird die dt. Erstausgabe von Lavinia, über­setzt von Matthias Fersterer, erschei­nen. Unser erster Almanach ent­hält drei neu über­setzte Erzählungen von ihr. Gerne ver­wei­sen wir auf diese Übersicht über die neue­ren Le Guin-Übersetzungen bei S. Fischer und Carcosa.

Ursula K. Le Guin in der SF-Encyclopedia (deutsch)


Michael Moorcock (*1939) ist, als Autor wie als Kritiker, eine der bedeu­tend­sten Persönlickeiten der bri­ti­schen Phantastik. Als Schöpfer des Antihelden Elric von Melniboné und als Herausgeber der Zeitschrift New Worlds hat er die Entwicklung des SF- und des Fantasy-Genres maß­geb­lich beein­flusst. Für sein Lebenswerk wurde er mehr­fach mit den höch­sten Preisen aus­ge­zeich­net; The Times kürte ihn 2008 zu einem der fünf­zig besten Schriftsteller der Nachkriegszeit. Bei Carcosa erscheint sein magisch-realistisches Meisterwerk Mutter London im Sommer 2025 erst­mals auf Deutsch.


Alan Moore (*1953) gilt in der west­li­chen Welt ohne jede Einschränkung als der beste und berühm­te­ste Autor von Comicszenarien; mit Graphic Novels wie Watchmen, V for Vendetta und From Hell erreicht er ein Millionenpublikum, mit Serien wie Promethea und Lost Girls lotet er die Grenzen der »neun­ten Kunst« neu aus. Sein eigent­li­ches Hauptwerk hat er jedoch in einem ande­ren Medium geschaf­fen, dem des Romans: Bei Carcosa erscheint sein Opus magnum Jerusalem im Herbst 2024 erst­mals auf Deutsch.


Joanna Russ (1937–2011) ist die berühm­te­ste und bedeu­tend­ste femi­ni­sti­sche Science-Fiction-Autorin unse­rer Zeit. Neben Romanen und Erzählungen schrieb sie Buchrezensionen, Essays und mit How to Surpress Women’s Writing das grund­le­gende Werk über die Unterdrückung und Auslöschung von weib­li­chem Schreiben. Bei Carcosa erscheint eine drei­bän­dige, von Jeanne Cortiel her­aus­ge­ge­bene Werkauswahl, in der — neben sämt­li­chen Alyx-Erzählungen in Band 1 (bereits erhält­lich), The Female Man in Band 2 (Herbst 2024) und We Who Are About To … in Band 3 (Frühjahr 2025) — erst­mals auch reprä­sen­ta­tive Sachtexte ins Deutsche über­setzt werden.


Karin Tidbeck (*1977) lebt, schreibt und über­setzt in Schweden. Die Romane Amatka (2017) und The Memory Theater (2021) werden mit Werken von Franz Kafka, Jorge Luis Borges und Margaret Atwood ver­gli­chen. Über den ersten Erzählungsband Jagannath sagte Ursula K. Le Guin: »So etwas habe ich noch nie gele­sen … diese Geschichten sind wun­der­voll.« Jagannath wurde mit dem Crawford Award aus­ge­zeich­net, stand auf der Shortlist für den World Fantasy Award und wird bei Carcosa im Herbst 2024 erst­mals auf Deutsch erschei­nen.


Gene Wolfe (1935–2019) ist der große Stilist der anglo­ame­ri­ka­ni­schen Science Fiction. Sein apo­ka­lyp­ti­scher Zyklus Das Buch der neuen Sonne gilt als uner­reich­ter Höhepunkt des Genres. Für sein Lebenswerk wurde er mit dem World Fantasy Award und dem SFWA Grand Master Award aus­ge­zeich­net sowie in die Science Fiction Hall of Fame auf­ge­nom­men. Bei Carcosa erschei­nen seine beiden frühen Meisterwerke Der fünfte Kopf des Zerberus (in Neuübersetzung; bereits erhält­lich) und Frieden (im Frühjahr 2025 erst­mals auf Deutsch).