Auf dieser Seite finden Sie, in alphabetischer Reihenfolge, kurz gefasste Informationen zu den Übersetzerinnen und Übersetzern der Bücher, die bei Carcosa erschienen sind und erscheinen werden. Dieser Berufsstand wird noch immer viel zu wenig wahrgenommen, weshalb es uns ein Anliegen ist, dem an dieser Stelle ein wenig entgegenzuwirken.
Hilfreich ist dabei vielleicht die Überlegung, dass viele Leserinnen und Leser, die keiner Fremdsprache mächtig sind oder manche Bücher einfach lieber auf Deutsch lesen möchten, eben nicht Ursula K. Le Guin oder Samuel R. Delany lesen, oder wie die jeweiligen Lieblingsschriftsteller:innen heißen mögen — sondern den Text, den eine Übersetzerin oder ein Übersetzer verfasst hat, im besten Falle dem Original inhaltlich wie stilistisch möglichst getreu. Höchste Zeit also, dass wir uns diese ebenso schwierige wie langwierige Tätigkeit ins Bewusstsein rufen …
Matthias Fersterer (*1980) wirkt für gesellschaftlichen Wandel rund um Commons, Subsistenz und egalitäres Zusammenleben. Als Übersetzer hat er die Essaysammlung Am Anfang war der Beutel von Ursula K. Le Guin sowie u.a. Werke von Wendell Berry, David Abram und Báyò Akómoláfé ins Deutsche übertragen. Er lebt in einer Gemeinschaft in Ostvorpommern als Redakteur der Zeitschrift Oya, Verleger der Buchedition thinkOya und Bäcker von Sauerteigbrot. Für Carcosa hat er, zusammen mit Karen Nölle und Helmut W. Pesch, Immer nach Hause von Ursula K. Le Guin übertragen.
Karen Nölle (*1950) lebt als Literaturübersetzerin, freie Lektorin und Autorin in der holsteinischen Schweiz. Von Ursula K. Le Guin hat sie auch Freie Geister, Die linke Hand der Dunkelheit« u.a.m. übersetzt. Seit 2019 ist sie Präsidentin des Freundeskreises zur Förderung literarischer und wissenschaftlicher Übersetzungen. Im WS 2022/23 lehrte sie als August-Wilhelm-Schlegel-Gastprofessorin für Poetik der Übersetzung am Peter Szondi-Institut an der FU Berlin. Für Carcosa hat sie, zusammen mit Matthias Fersterer und Helmut W. Pesch, Immer nach Hause von Ursula K. Le Guin übertragen sowie drei Erzählungen von Ursula K. Le Guin in unserem Almanach.
Helmut W. Pesch (*1952) promovierte mit einer Arbeit über Fantasy. Theorie und Geschichte einer literarischen Gattung und gilt als einer der besten Tolkien-Kenner im deutschsprachigen Raum. Von 1984 bis 2015 war er bei Bastei Lübbe als Redakteur und Lektor tätig, wo er u. a. Werke von Ken Follett, Stephen King und Andreas Eschbach betreute. Im Netz ist er hier zu finden. Für Carcosa hat er, zusammen mit Matthias Fersterer und Karen Nölle, Immer nach Hause von Ursula K. Le Guin übertragen sowie Schwelende Rebellion von Leigh Brackett.
Hannes Riffel (*1966) war u.a. für Argument, Klett-Cotta und S. Fischer als Lektor und Programmleiter tätig und verdeutscht seit dreißig Jahren angloamerikanische Literatur mit dem Schwerpunkt Phantastik. Als Herausgeber und Übersetzer wurde er insgesamt viermal mit dem Kurd-Laßwitz-Preis ausgezeichnet. Er lebt und arbeitet in der goldenen Mitte zwischen Hamburg und Berlin. Für Carcosa hat er Das lange Morgen von Leigh Brackett und Der fünfte Kopf des Zerberus von Gene Wolfe übertragen sowie diverse Texte in unserem Almanach und die Alyx-Erzählungen (und ein Essay) im ersten Band der Werkausgabe von Joanna Russ.
Jakob Schmidt (*1978) arbeitet als Übersetzer, Autor und Buchhändler in Berlin. Er ist Mitinhaber der renommierten Berliner Buchhandlung Otherland und hat u.a. Frank Herbert, Stephen King und Kim Stanley Robinson aus dem Englischen übertragen. 2012 wurde er mit dem Kurd-Laßwitz-Preis ausgezeichnet. Für Carcosa hat er Babel-17 sowie Das Einstein-Vermächtnis von Samuel R. Delany übertragen, als Nächstes ist Nova an der Reihe.
Erik Simon (*1950) ist Diplom-Physiker und arbeitete als Lektor für den Verlag Das Neue Berlin. Als Autor, Herausgeber und Übersetzer aus dem Bulgarischen, Englischen, Polnischen und Russischen wurde er mehrfach mit dem Kurd-Laßwitz-Preis ausgezeichnet. Im Berliner Memoranda Verlag erscheint seine Werkausgabe »Simon’s Fiction«. Für Carcosa hat er im ersten Band der Werkausgabe von Joanna Russ einen längeren Essay sowie die Rezensionen übertragen.
Karin Will, 1967 in Freiburg im Breisgau geboren, studierte Psychologie und Kulturwissenschaft. Seit 2001 übersetzt sie Literatur aus dem Englischen und Spanischen (u. a. Ted Chiang, Becky Chambers und Angélica Gorodischer) und ist daneben auch als Lektorin tätig. Die Übersetzerin lebt in München. Für Carcosa hat sie Ein Psalm für die wild Schweifenden und Ein Gebet für die achtsam Schreitenden von Becky Chambers übertragen.
Thomas Ziegler (1956–2004), eigentlich Rainer Zubeil, war einer der besten und erfolgreichsten SF-Autoren und ‑Übersetzer im deutschsprachigen Raum. Zu seinen Hauptwerken zählen Die Stimmen der Nacht und die Sardor-Trilogie, für die Serien Die Terranauten und Perry Rhodan schrieb er Einzelromane und Exposés. Neben Joanna Russ hat er Werke von Cordwainer Smith und Gene Wolfe ins Deutsch übersetzt. Für seine Romane und Erzählungen wurde er wiederholt mit dem Kurd-Laßwitz-Preis ausgezeichnet. Bei Carcosa erscheint seine Übertragung des Alyx-Romans Picknick auf Paradies von Joanna Russ, überarbeitet von Hannes Riffel, im ersten Band der Werkausgabe.