Unsere Übersetzer:innen

Auf dieser Seite finden Sie, in alpha­be­ti­scher Reihenfolge, kurz gefasste Informationen zu den Übersetzerinnen und Übersetzern der Bücher, die bei Carcosa erschie­nen sind und erschei­nen werden. Dieser Berufsstand wird noch immer viel zu wenig wahr­ge­nom­men, wes­halb es uns ein Anliegen ist, dem an dieser Stelle ein wenig ent­ge­gen­zu­wir­ken.

Hilfreich ist dabei viel­leicht die Überlegung, dass viele Leserinnen und Leser, die keiner Fremdsprache mäch­tig sind oder manche Bücher ein­fach lieber auf Deutsch lesen möch­ten, eben nicht Ursula K. Le Guin oder Samuel R. Delany lesen, oder wie die jewei­li­gen Lieblingsschriftsteller:innen heißen mögen — son­dern den Text, den eine Übersetzerin oder ein Übersetzer ver­fasst hat, im besten Falle dem Original inhalt­lich wie sti­li­stisch mög­lichst getreu. Höchste Zeit also, dass wir uns diese ebenso schwie­rige wie lang­wie­rige Tätigkeit ins Bewusstsein rufen …


Matthias Fersterer (*1980) wirkt für gesell­schaft­li­chen Wandel rund um Commons, Subsistenz und ega­li­tä­res Zusammenleben. Als Übersetzer hat er die Essaysammlung Am Anfang war der Beutel von Ursula K. Le Guin sowie  u.a.  Werke von Wendell Berry, David Abram und Báyò Akómoláfé ins Deutsche über­tra­gen. Er lebt in einer Gemeinschaft in Ostvorpommern als Redakteur der Zeitschrift Oya, Verleger der Buchedition thinkOya und Bäcker von Sauerteigbrot. Für Carcosa hat er, zusam­men mit Karen Nölle und Helmut W. Pesch, Immer nach Hause von Ursula K. Le Guin über­tra­gen. In abseh­ba­rer Zeit wird er sich, für Carcosa, den histo­ri­schen Roman Lavinia von Ursula K. Le Guin vor­neh­men.

Andreas Fliedner (*1966) arbei­tete zunächst beim Theater und stu­dierte dann in Berlin Religionswissenschaft, Philosophie und Literaturwissenschaft. Er über­setzt aus dem Englischen und Französischen. Neben gei­stes­wis­sen­schaft­li­chen Übersetzungen bildet die phan­ta­sti­sche Literatur einen Schwerpunkt seiner Arbeit. Seine Übertragung des Romans Die letz­ten Tage von Neu-Paris von China Miéville wurde mit dem Kurd-Laßwitz-Preis aus­ge­zeich­net. Für Carcosa über­setzte er, zusam­men mit Hannes Riffel, den Großroman Jerusalem von Alan Moore.

Ralf Gnosa (*1970), Studium der Germanistik und Philosophie in Bonn (M.A.); zur Zeit freier Schriftsteller und Literaturwissenschaftler in Mönchengladbach, unter­bro­chen von Tätigkeiten in der lite­ra­ri­schen Nachlasserschließung. 2024 erscheint: Unterreich (Sonette). Für Carcosa brachte er das Kapitel »Jolly Smokers« in dem Großroman Jerusalem von Alan Moore in deut­sche Verse.

Hans-Ulrich Möhring (*1953) lebt und arbei­tet (schrei­bend, über­set­zend, gärt­nernd) in der hol­stei­ni­schen Schweiz. Er hat Milton. Ein Gedicht über­setzt, eines der großen »pro­phe­ti­schen Bücher« von William Blake, von dem wir die Restauflage anbie­ten. Wir haben vor, uns in den näch­sten Jahren gemein­sam mit Hans-Ulrich Möhring des Blake’schen Werks anzu­neh­men.

Alexander W. Müller alias molo­sov­sky (*1972) – als Teen aus Bayern in die Amateur-Phantastik-Szene emi­grier­ter Zwangsrechtshänder und Führerscheinverweigerer. Querbeet-Kreativer. Texte & Übersetzungen für »Magira – Das Jahrbuch für Fantasy« und »Kritische Ausgabe«, über­trug für Golkonda schon Hellboy- und Ted-Chiang-Kurzgeschichten. Manchmal im Internet (MoloChronik; Mastodon: @literatur.social). Für Carcosa ver­joycte er das Kapitel »Neben der Spur« in dem Großroman Jerusalem von Alan Moore.

Karen Nölle (*1950) lebt als Literaturübersetzerin, freie Lektorin und Autorin in der hol­stei­ni­schen Schweiz. Von Ursula K. Le Guin hat sie auch Freie Geister, Die linke Hand der Dunkelheit« u.a.m. über­setzt. Seit 2019 ist sie Präsidentin des Freundeskreises zur Förderung lite­ra­ri­scher und wis­sen­schaft­li­cher Übersetzungen. Im WS 2022/23 lehrte sie als August-Wilhelm-Schlegel-Gastprofessorin für Poetik der Übersetzung am Peter Szondi-Institut an der FU Berlin. Für Carcosa hat sie, zusam­men mit Matthias Fersterer und Helmut W. Pesch, Immer nach Hause von Ursula K. Le Guin über­tra­gen sowie drei Erzählungen von Ursula K. Le Guin in unse­rem Almanach.

Helmut W. Pesch (*1952) pro­mo­vierte mit einer Arbeit über Fantasy. Theorie und Geschichte einer lite­ra­ri­schen Gattung und gilt als einer der besten Tolkien-Kenner im deutsch­spra­chi­gen Raum. Von 1984 bis 2015 war er bei Bastei Lübbe als Redakteur und Lektor tätig, wo er u. a. Werke von Ken Follett, Stephen King und Andreas Eschbach betreute. Im Netz ist er hier zu finden. Für Carcosa hat er, zusam­men mit Matthias Fersterer und Karen Nölle, Immer nach Hause von Ursula K. Le Guin über­tra­gen sowie Schwelende Rebellion von Leigh Brackett. Derzeit arbei­tet er, unter ande­rem, an der Übersetzung der monu­men­ta­len Utopie Islandia von Austin Tappan Wright, die bei Carcosa nach und nach online und dann als gebun­de­nes Buch erschei­nen wird.

Hannes Riffel (*1966) war u.a. für Argument, Klett-Cotta und S. Fischer als Lektor und Programmleiter tätig und ver­deutscht seit drei­ßig Jahren anglo­ame­ri­ka­ni­sche Literatur mit dem Schwerpunkt Phantastik. Als Herausgeber und Übersetzer wurde er ins­ge­samt vier­mal mit dem Kurd-Laßwitz-Preis aus­ge­zeich­net. Er lebt und arbei­tet in der gol­de­nen Mitte zwi­schen Hamburg und Berlin. Für Carcosa hat er Das lange Morgen von Leigh Brackett und Der fünfte Kopf des Zerberus von Gene Wolfe über­tra­gen sowie diverse Texte in unse­rem Almanach und die Alyx-Erzählungen (und ein Essay) im ersten Band der Werkausgabe von Joanna Russ. Zur Zeit sitzt er — noch immer und immer wieder — an der Überarbeitung der Übersetzung des Großromans Jerusalem von Alan Moore, der im Herbst 2024 bei Carcosa erschei­nen wird. Als Nächstes stehen Peace von Gene Wolfe und Mother London von Michael Moorcock auf seiner Liste.

Jakob Schmidt (*1978) arbei­tet als Übersetzer, Autor und Buchhändler in Berlin. Er ist Mitinhaber der renom­mier­ten Berliner Buchhandlung Otherland und hat u.a. Frank Herbert, Stephen King und Kim Stanley Robinson aus dem Englischen über­tra­gen. 2012 wurde er mit dem Kurd-Laßwitz-Preis aus­ge­zeich­net. Für Carcosa hat er Babel-17 sowie Das Einstein-Vermächtnis von Samuel R. Delany über­tra­gen, als Nächstes ist Nova an der Reihe.

Erik Simon (*1950) ist Diplom-Physiker und arbei­tete als Lektor für den Verlag Das Neue Berlin. Als Autor, Herausgeber und Übersetzer aus dem Bulgarischen, Englischen, Polnischen und Russischen wurde er mehr­fach mit dem Kurd-Laßwitz-Preis aus­ge­zeich­net. Im Berliner Memoranda Verlag erscheint seine Werkausgabe »Simon’s Fiction«. Für Carcosa hat er im ersten Band der Werkausgabe von Joanna Russ einen län­ge­ren Essay sowie die Rezensionen über­tra­gen.

Karin Will, 1967 in Freiburg im Breisgau gebo­ren, stu­dierte Psychologie und Kulturwissenschaft. Seit 2001 über­setzt sie Literatur aus dem Englischen und Spanischen (u. a. Ted Chiang, Becky Chambers und Angélica Gorodischer) und ist dane­ben auch als Lektorin tätig. Die Übersetzerin lebt in München. Für Carcosa hat sie Ein Psalm für die wild Schweifenden und Ein Gebet für die acht­sam Schreitenden von Becky Chambers über­tra­gen.

Thomas Ziegler (1956–2004), eigent­lich Rainer Zubeil, war einer der besten und erfolg­reich­sten SF-Autoren und ‑Übersetzer im deutsch­spra­chi­gen Raum. Zu seinen Hauptwerken zählen Die Stimmen der Nacht und die Sardor-Trilogie, für die Serien Die Terranauten und Perry Rhodan schrieb er Einzelromane und Exposés. Neben Joanna Russ hat er Werke von Cordwainer Smith und Gene Wolfe ins Deutsch über­setzt. Für seine Romane und Erzählungen wurde er wie­der­holt mit dem Kurd-Laßwitz-Preis aus­ge­zeich­net. Bei Carcosa erscheint seine Übertragung des Alyx-Romans Picknick auf Paradies von Joanna Russ, über­ar­bei­tet von Hannes Riffel, im ersten Band der Werkausgabe.